
Als Günter und ich beschlossen im Juni 2014 eine Rundreise durch Südschweden zu machen, stand für mich fest, dass ich die vielen Eindrücke in einem Reisetagebuch festhalten möchte. Und was soll ich sagen? Manche Tage waren so voll gepackt, dass ich abends Mühe hatte Alles schriftlich festzuhalten. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Das Lesen des Tagebuches lässt auch Jahre später viele Erinnerungen an einen schönen Urlaub lebendig werden.
Und vielleicht hilft es dir bei deiner Reiseplanung.
12.06.14 Tag 1 Flensburg
Wir sind -wie immer-ziemlich früh losgefahren. Unsere Strecke führte über Hamburg, wo wir die Wahl hatten 2 Stunden im Stau zu stehen (Elbtunnel) oder doch nur 1 1/4 Std. Wir haben uns für den kürzeren Stau entschieden. Unsere Unterkunft befand sich in Harrislee und die Häuschen waren im skandinavischen Stil. Wir haben uns noch Flensburg angesehen. Wir sind am alten Hafen Richtung City gelaufen. Im Hafen wurden sehr alte Schiffe ausgestellt. Flensburg ist bekannt für seine Höfe. Darum sind wir auch in die Rote Straße gegangen. Dort sind 5 verschiedene Höfe, die eine Rösterei, einen Teeladen, einen Glasladen und ein Cafe/Restaurant beherbergen. In dem Restaurant habe ich die beste Currywurst meines Lebens gegessen und mein sonst so wenig experimentierfreudiger Günter hat Süßkartoffel-Pommes gegessen.

13.06.14 Tag 2 – Auf nach Schweden
Nach einem leckeren Frühstück in Harrislee, wollten wir für unterwegs Getränke kaufen. Dabei sind wir diskriminiert worden: Das Geschäft verkaufte nur an in Skandinavien wohnende Menschen! Naja, also ohne Getränke auf nach Dänemark – begleitet von kurzen Regenschauern. Die Dänen sind wahre Brückenbaumeister. Die erste Brücke war optisch sehr schön und nachdem wir vorher nur durch plattes grünes Land gefahren sind, war der Ausblick auf die Meeresbucht und die kleinen Häuschen sehr schön. Danach kam dann eine wegen ihrer Länge sehr beeindruckende mautpflichtige Brücke und schließlich erreichten wir Kopenhagen. Die Spannung auf die Öresund-Brücke wuchs. Zunächst mussten wir durch einen Tunnel und waren dann auf der Brücke. Die war zwar auch beeindruckend, aber die Brücke vorher war viel länger. Nun waren wir endlich in Schweden. Wir sind dann an der Küste langgefahren und haben in den kleinen Örtchen Skanör und Falsterbö kurz angehalten um die Strände und in Falsterbö den Golfplatz zu sehen. Dann sind wir nach Trelleborg gefahren. Dort lagen auch mehrere große Fähren im Hafen. Von dort sind wir an der Küste weiter nach Smygehamm gefahren. Dies ist ein ganz kleiner schnuckeliger Ort mit einem interessanten Cafe / Geschäft. Von dort sind wir weiter nach Anderslöv zu unserem Quartier gefahren. Das Hotel ist sehr schön. Von vorne netter Hof von hinten schöne Gartenanlage, innen alles sehr geschmackvoll und mit alten Möbeln eingerichtet. Wir haben auch Billard gespielt und ich war ein guter Verlierer.
14.06.14 Tag 3 – Bromölla
Nach einem reichhaltigen Frühstück (ich glaube ich habe Elch-Roastbeef gegessen…) haben wir uns auf den Weg nach Ystad gemacht. Wir sind beide keine Wallander-Fans und sind vollkommen unvoreingenommen in das Städtchen gelaufen. Wir waren begeistert. Ystad ist geprägt von alten Fachwerkhäusern. In der Fussgängerzone haben einzelne Geschäfte versucht, das alte Fachwerk mit modernen Glaselementen zu gestalten. Dies ist ihnen gelungen. Wir waren in einer sehr schönen Kirche und im Gegensatz zu Deutschland ist die Kirche anscheinend für Menschen gemacht. Es gab jeweils links und rechts vom Eingang eine Spielecke für Kinder. Sehr schön war auch der Kloster- garten mit Teich. Dann sind wir weitergefahren nach Käseberga. Dort befindet sich auf einer Klippe die Sehenswürdigkeit „Ales stenar“. Auf der Klippe sind Steinblöcke (Stonehange lässt grüßen) in Form eines Wikingerschiffes angebracht. Die Steine am Ende / Anfang dieses Schiffes markieren genau die Stelle des Sonnenuntergangs zur Midsommerzeit und zur Wintersonnenwende! Erstaunlich wenn man bedenkt, dass Forscher den Ursprung dieses Steinbaus in die Bronzezeit zurückdatieren. Die Forscher haben ebenfalls festgestellt, dass unter diesem Schiff noch ein kleineres Schiff existiert. Warum das Ganze gemacht wurde ist allerdings nicht bekannt. Wunderschön waren auch die Klippen, auf denen roter Klatschmohn blühte. Von Wasserseite aus müssen die Klippen rot ausgesehen haben. Von dort aus sind wir -immer an der Küste entlang- nach Sandhammaren gefahren. Und da war er: ein wunderschöner langer weißer Sandstrand! Also haben wir dort auf einer Bank erstmal eine Sonnenpause eingelegt.

Die kleinen Örtchen wie Glimmingehus, Simrishamn, Kivik (bekannt für Apfelernte und Cidre-Herstellung) haben wir sozusagen im Vorbeifahren mitgenommen. In Vittskövle haben wir ein sehr schönes Schloss -im Privatbesitz!- angesehen. Dann stand die Entscheidung an: Ahus oder Kristianstad. Wir haben uns für Kristianstad entschieden (ich bin aber immer noch nicht sicher, ob dies die richtige Entscheidung war!). Kristianstad war dann doch kleiner als erwartet und wir auch müder und hungriger als gedacht. Es gibt dort einige schöne alte Häuser. Nachdem wir aus einem Steakhaus der Preise wegen geflohen sind, haben wir uns dann zu unserer Unterkunft nach Bromölla aufgemacht. Unterwegs haben wir noch in Trolle-Ljungby an einem Schloss (wieder Privatbesitz!) angehalten. Einer alten Sage nach haben Trolle dort zu laut gefeiert und die Schloss-Herrin befahl, den Trollen ein Instrument zu stehlen. Dies hat für richtig Ärger gesorgt und füllt heute noch schwedische Märchenbücher. In Bromölla dann die Überraschung: Dort war niemand! Keine Ahnung wann dort das letzte Mal einer war! Kurzes Telefonat mit dem Vermieter, der uns mitteilte das der Schlüssel irgendwo um das Haus herum versteckt sein soll. Denkste! Inzwischen fuhr ein anderes Auto vor. Deutsche! Die auch bereits 2 Tage hier verbracht haben. Sie halfen uns beim Suchen, doch die Suche blieb erfolglos. In der Zwischenzeit kam die Vermieterin. Man hatte anscheinend nicht mit uns gerechnet und sie musste noch das Bett machen. Aber alles sah sauber aus und so unterdrückte ich meinen ersten Impuls die Buchung zu stornieren. Während die Vermieterin alles herrichtete haben wir noch etwas eingekauft. Nach dem Einkauf haben wir dann unser Unterkunft in Augenschein genommen. Man hätte dort locker auch eine Fußballmannschaft unterbringen können. Stil etwas veraltet, aber sauber. Ich habe in einem Raum 3(!) Weihnachtsmänner gefunden! Für eine Nacht ist es OK. Morgen geht es nach Kalmar.


15.06.14 Tag 4 – Kalmar
Nachdem wir den Reiseführer studiert haben, haben wir uns entschieden direkt nach Karlskrona zu fahren. Diese Stadt soll sich auf mehrere Inseln verteilen und viele Brücken haben. Wir haben direkt auf dem Marktplatz geparkt, der wohl auch das historische Zentrum darstellt. Wir begannen mit einem Rundgang am Wasser Richtung Marinehafen. Dort waren alte Kriegsschiffe ausgestellt und auch ein Peter Pan Segelschiff. Nachdem wir unten am Wasser das historische Zentrum umrundet haben, wollten wir noch die Holzfigur Rosenboom sehen. Dies ist ein Bettler und bekannt aus dem Märchen Nils Holgerson. Jedoch ist diese Figur anscheinend auch gut versteckt, auf jeden Fall haben wir ihn nicht gefunden. Wir sind dann direkt nach Kalmar zu unserer Unterkunft gefahren. Kalmar ist sehr schön und anscheinend nur von Wasser umgeben. In den einzelnen Seen befinden sich kleine Inselchen, die von etlichen Vögeln bevölkert werden. Unsere Unterkunft ist sehr zentral gelegen. Alle Sehenswürdigkeiten können zu Fuß erreicht werden. Wir sind dann zum Schloss Kalmar -durch einen schönen Park- gegangen. Das Schloss liegt auf einer eigenen kleinen Insel. Von dort sind wir in das Zentrum, welches vom Dom beherrscht wird, gegangen. Der Dom ist auch von innen sehr schön und vor allem sehr modern: dort steht ein Kollektomat. Durch Zufall haben wir einen Straßenzug entdeckt (Norre Langgatan), der unter Denkmalschutz steht: nach einem Stadtbrand um 1800 wurden dort kleine Holzhäuschen aufgebaut, in denen Schiffsleute und Handwerker wohnten. Man kann vom Hafen aus bereits die Brücke nach Öland -eine der längsten Brücken Europas- sehen. Wir sind schon auf morgen gespannt..
16.06.14 Tag 5 – Öland
Öland ist eine der trockensten und sonnenreichsten Regionen Schwedens mit sehr schönen Sand-stränden. Also Bikini an und los geht’s! Zunächst etwas Kultur: die Schlösser Borgholm (gut erhaltene Ruine) und Solliden (Sommersitz der schwedischen Königsfamilie) stehen auf dem Programm. Die Ruine wird im Vorbeifahren fotografiert, weiter geht’s nach Solliden. Wie einige andere auch sind wir zu früh. Das Schloss (italienische Villa) wird erst um 11 Uhr geöffnet und nur eine kostenlose Besichtigung der Gartenanlage ist nicht möglich. Also wandern wir etwas durch den Wald und entdecken Prinzessin Estelles Weg. Kurze Pause am Meer und dann geht es weiter Richtung Norden. Und es fängt an zu regnen! Und es hört nicht mehr auf! Also halten wir unterwegs an einer Bäckerei an und ich esse meine erste Zimtschnecke. Lecker! Das zweite Gebäck sah leider nur gut aus. Es war mit Kardamon gebacken – das geht gar nicht! Es sind einige Sehenswürdigkeiten ausgeschildert, aber bei dem Wetter hat man gar keine Lust auszusteigen. Also sehen wir uns die Landschaft und die teil- weise wirklich sehr hübschen Schweden-Häuser im Vorbeifahren an. Beeindruckend -sowohl auf der Hin- als auf der Rückfahrt- ist die Ölandbrücke. Mit 6072m zählt sie mit zu den längsten Brücken Europas.
17.06.14 Tag 6 – Vimmerby
Die Sonne scheint wieder als wir uns auf den Weg nach Vimmerby aufmachen. Unser Weg führt uns zunächst ins Glasreich. Verschiedene Glashütten haben sich zu dem „Glasreich“ zusammengeschlossen. Die erste Hütte ist in Nybro. Dies ist aber anscheinend nur eine Verkaufsstelle, also weiter nach Kosta. Dort sind zwei Glashütten. Die erste „SEA-Kosta“ ist ebenfalls nur ein Outlet, also weiter zur zweiten Glashütte. Auch dort erstmal nur ein Riesenoutlet: Schuhe, Sportbekleidung, etc. Alles nur Nepperei? Wir folgen dem Weg zur Glasbläserei und haben Glück. Eigentlich ist zwar Pause, aber zwei Arbeiter scheinen unermüdlich und wir können der Arbeiterin über die Schulter schauen. Wir erleben live, wie aus einem heißen glühenden Klumpen eine Vase wird. Die dafür erforderlichen etlichen Arbeitsschritte haben wir in einem Video festgehalten. In einem anderen Gebäude dürfen sich Touristen als Glasbläser versuchen. Auch sehr interessant diesen Versuchen zuzusehen. Abschließend gehen wir noch in das Glasmuseum. Sehr beeindruckend was man mit Glas machen kann! Schiffe mit Figuren, Gitarren, riesige Nagellackflaschen und Lippenstifte! Aber nicht nur die Kunstwerke sind beeindruckend – die Preise können ohne Weiteres mithalten. Nun geht es weiter ins Landesinnere – zum Astrid Lindgren Land. Smaland ist wirklich wunderschön, überall Wald und plötzlich eine Lichtung und man erblickt riesige Seen mit kleinen Inseln. Wir kommen sogar an einer Goldgräberstätte vorbei. Touristen können hier eine Ausrüstung ausleihen und nach Gold schürfen. Unser erstes Ziel im Astrid Lindgren Land ist Lönneberga. Ein winziger verschlafener Ort, in dem nun wirklich nichts zu sehen ist. Wir fahren weiter und kommen nach Bullerby. Das ist wirklich putzig. Hier wurde der Film die Kinder von Bullerby gedreht und in dem mittleren der drei Höfe hat der Vater von Astrid Lindgren gewohnt. So stellt man sich Schweden vor. Wir fahren weiter über Perlaken, hier hat die Mutter von Astrid Lindgren gelebt. Außerdem steht hier eine uralte Kirche. So ein interessantes Gebäude habe ich noch nie gesehen! Es ist ein hölzerner Turm, das Holz wurde in einer bestimmten Technik verarbeitet. Und nun der Höhepunkt des Tages: Katthult! Hier wurden die „Michel-von-Lönneberga“-Filme gedreht. Alles wurde so erhalten, wie es in den 70-ern war als die Filme gedreht wurden. So kann man den Hühnerstall, das Haus von Alfred, das Toilettenhaus – einfach alles besichtigen. Man wartet eigentlich nur darauf, dass gleich ein kleiner blonder Junge über die Wiesen angelaufen kommt. Wir haben bisher noch nicht soviele Deutsche angetroffen wie hier. Ähnelt beinahe einem Pilgerort! Weiter geht es durch die wunderschöne Landschaft zu unserer Unterkunft. Oh Schreck! Das Haus sieht fürchterlich aus, irgendwie heruntergekommen. Mutig gehe ich zu dem Haus, dort sind nur zwei Jungs, die mir -Gott sei Dank- sagen, dass unsere Unterkunft ein Stück die Straße weiter runter ist. Also schnell weg. An der Unterkunft ist jedoch nur eine Gärtnerin, die uns mitteilt, dass in dem schrecklichen Haus die Vermieter wohnen. Also wieder zurück, einer der Jungs ist dann so nett, uns den Schlüssel zu geben. Das Haus ist schön und sauber von innen, wir haben sogar eine kleine Terrasse. Da im ganzen Ort kein Restaurant ist, ist dann heute Selbstversorgung angesagt.



18.06.14 Tag 7 – Geta-Aby
Nach einem sonnigen Frühstück auf unserer Terrasse geht es weiter nach Geta-Aby. Wir können uns gar nicht an den riesigen Seen sattsehen. Unser erster Halt ist in Västervik. Von hier werden Ausflüge in die Schären unternommen. Der Ort ist sehr schön mit seiner kleinen Altstadt. Weiter geht’s nach Gambleby. Der Ort wird in keinem unserer Reiseführer erwähnt, trotzdem haben wir ihn auf unserm Plan. Und werden auch prompt belohnt. Der Ort an sich ist sehr klein und hübsch mit einem schönen Park. Highlight für uns ist die Bäckerei: hier gibt es ganz tolles Mandelgebäck! Wir haben dann auch zweimal zugeschlagen. Weiter nach Söderköpping. Wir wollen gerne Landstraße fahren, also runter von der Autobahn, sobald ein bekannter Ort angeschlagen ist. Die Landschaft ist atemberaubend. „Tom“ meckert die ganze Zeit und möchte das wir umdrehen. Der sieht ja auch nicht wie schön es hier ist. Plötzlich ist die Straße zu Ende – wir stehen am Meer bzw. an einem Fjord mit wunder- schönem Blick auf die Schären. Also wieder zurück zur Autobahn. Tom – du Klugscheißer! Söderköpping ist wirklich einen Ausflug wert! Der Kanal mit seinen Schleusen ist interessant, es liegen schöne Schiffe am Ufer. Außerdem befindet sich hier die wohl größte Eisdiele Schwedens. Man kann aus 60 (!) Eissorten wählen!! Und die Kugeln sind riesig. Lecker! Die Altstadt von Söderköpping ist ebenfalls sehr schön, auch hier gibt es einen ähnlichen Kirchturm wie in Perlaken. Nun fahren wir zu unserem Hotel – und werden nicht enttäuscht. Das Hotel liegt direkt am Meer / Fjord und von unserem Zimmer aus können wir den Fjord überblicken. Im Übrigen sind wir die einzigen Gäste! Da das Wetter so super ist, gehen wir erst noch in den Garten. Anschließend essen wir den wohl teuersten Hamburger unseres Lebens, aber in dem Whirlpool mit Blick auf das Meer können wir uns wunderbar entspannen. Ein sehr schöner Tag geht zu Ende.
19.06.14 Tag 8 – Stockholm
Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es im Regen Richtung Stockholm. Aber wir haben Glück, es wird zwar nicht richtig sonnig, dafür bleibt es dann trocken. Wir können also einen Stopp in Nyköping einlegen. Wir parken direkt an der Schlossruine. Im Sommer wird hier Theater aufgeführt, im Juni reitet Petra auf einem Holzpferd. Von der Schlossruine aus kann man an einem kleinen Weg am Kanal zum Meer laufen. Dort wird gerade ein Kindergartenausflug per Boot unternommen. Sieht lustig aus. Wir fahren weiter und halten unterwegs an Schloss Nynäs an. Als erstes erblicken wir einen Bauernhof mit Plastikvieh: Kühe, Pferde, Schweine – alles Plastikfiguren. Echt lustig. Das Schloss liegt in einem schönen Garten mit Orangerie. Alles sehr schön und gepflegt. Unterwegs halten wir am Naturreservat Stendörren an. Hier ist die Landschaft atemberaubend! Kleine Schäreninseln sind mit Brücken verbunden, so dass man auch ohne Boot die Schärenlandschaft genießen kann. Auf unserem weiteren Weg trauen wir unseren -bzw. Günter’s- Augen kaum. Da steht eine Elchkuh! Und eitel wie Damen nun mal sind, bleibt sie schön stehen, bis wir unser Foto gemacht haben. Nun geht es nach Trosa -oder wie es auf dem Ortseingangsschild heißt- zum Ende der Welt. Ein total schnuckeliger Ort! Wir sind begeistert. Alte kleine Holzhäuser direkt am Kanal. Der Abstecher hat sich wirklich gelohnt. Nun geht es ohne Umwege direkt nach Stockholm. Der Anblick der riesigen Vororte trifft einen vollkommen unvorbereitet, wenn man wie wir gerade vom Ende der Welt kommt. Unser Apartment ist wirklich toll. Wir sind so begeistert, dass wir direkt 2 Videos drehen. Zur Krönung kommt auch noch die Sonne raus, so dass wir Günter’s selbstgekochtes Festtagsmenü auf unserer Dachterrasse genießen können. Wir können von der Dachterrasse aus auf den Tivoli und den Viking-Fährhafen sehen. Plötzlich fährt ein riesiges Kreuzfahrtschiff rein: die AIDA!

20.06.14 Tag 9 – Stockholm
Wir haben einen tollen Bäcker entdeckt und können nun richtig leckere Brötchen essen. Frisch ge-stärkt geht es in die Stockholmer City. Wir steigen zunächst an den Schleusen aus, um die Schiffe zu bewundern. Anschließend geht es in die Altstadt zum Palast. Danach machen wir eine Bootsfahrt, die ca. 2 Stunden dauert. Sehr interessant. Wir steigen dann in Djurgarden aus und laufen ein Stück am Vergnügungspark und der Fressmeile entlang. Der Anblick hat uns hungrig gemacht und uns ist kalt. Also fahren wir nochmal zum Apartment zurück und essen eine leckere Bolognese. Nach einer kurzen Verdauungspause und wärmer angezogen, machen wir uns nochmal Richtung Altstadt auf. Wir laufen nun die Sehenswürdigkeiten zu Fuß ab. Die alten Gebäude sind wirklich gut erhalten und beeindruckend. Auf dem Stortorget wird nochmal eine Pause eingelegt. Dann gehen wir wieder zu einem Hafen an der Skeppsbrog, wo eine (Privat-) Yacht liegt. Hier legen wir nochmal eine Pause ein und fahren dann wieder zum Apartment zurück. Ruck-zuck sind wieder 4 Stunden vergangen.
21.06.14 Tag 10 – Stockholm
Heute haben wir etwas ganz Besonderes gemacht. Nach unserem Frühstück sind wir etwas hektisch aufgebrochen, um pünktlich um 10 Uhr am Hafen zu sein. Wir machen einen Bootsausflug in die Schären! Wir fahren Richtung Vaxholm und die Sonne begleitet uns! Zunächst fährt das Boot auf demselben Weg wie das Ausflugsboot gestern. Doch schnell nimmt es an Fahrt auf und wir kommen in die Schären. Diese Landschaft ist einfach unglaublich! Lauter kleine Inseln, teilweise recht felsig, aber fast alle sind bewohnt. Man kann unglaublich schöne alte Häuser bzw. Villen sehen. Obligatorisch die kleinen Bootshäuser und Pavillons. Manche Häuser verfügen auch über eine Sauna. Man kann sich kaum vorstellen, was auf dem Wasser los ist. Segelboote, Motorboote, kleine Ruder- boote – es herrscht richtig Hochbetrieb. Vaxholm verfügt über eine alte Festungsanlage. Da das Wetter aber sehr schön ist und Günter die Bootsfahrt gut bekommt, entscheiden wir uns noch bis zur Insel Grinda weiterzufahren. Dort gehen wir von Board. Die Insel wirkt zunächst unbewohnt, schnell wird jedoch klar, dass hier einiges los ist. Es gibt Ferienhäuser, Campingplatz, Hotel, einen Yacht-hafen, ein kleines Geschäft, Cafés und einen Supermarkt. Alles ist sehr idyllisch in die Landschaft ein-gefügt. Unser zweistündiger Aufenthalt vergeht ziemlich schnell. Zurück ist das Boot total überfüllt. Es hat eine recht große Gruppe Jugendlicher auf der Insel übernachtet, die nun auch zurückfahren. Wir haben einen Platz oben auf Deck erwischt. Allerdings merkt man ziemlich gut, dass die Sonne hinter Wolken verschwunden ist. Es ist tierisch kalt und windig. Trotzdem ist es eine wunderschöne Rückfahrt – die Landschaft entschädigt einfach für alles.



22.06.14 Tag 11 – noch immer Stockholm
Wir sind wirklich Cretins! Andere hätten wahrscheinlich Probleme alles in Stockholm zu besichtigen, einschließlich Museen, Schlösser, etc. Wir sind fertig. Wir haben in der Altstadt alles gesehen und überlegen nun wie wir den Tag sinnvoll verbringen können. Wir entscheiden uns zuerst nach Kungs- holmen zu fahren. An dem Kanal sollen schöne Hausboote liegen (naja, es geht) und man hat einen schönen Blick auf ein Schloss. Da es anfängt zu regnen, entern wir den nächsten Bus und machen Bus-Sightseeing. So landen wir wieder an den T-Centralen. Zeit für einen Kaffee. Anschließend fahren wir raus nach Djurgärden. Wir gehen aber nicht in das Freilichtmuseum, sondern machen einen wunderschönen Spaziergang am Wasser entlang. Was haben wir alles gesehen? Ein großes norwegisches Kreuzfahrtschiff, eine Windmühle, Prinz Eugens Garage und wunderschöne alte Villen. Mit dem Bus fahren wir wieder in die Stadt zurück und laufen durch die Einkaufsmeilen. Bemerkens- wert ist die Mood-Galerie, eine sehr edel aufgemachte Geschäftspassage mit Edel-Boutiquen und diversen Bistros und Restaurants. Abschließend haben wir noch die königliche Bibliothek angesehen, von außen, da leider geschlossen!
23.06.14 Tag 12 – Gränna
Nach einem Frühstück verlassen wir recht früh unser schönes Apartment und fahren zum Schloss Drottningholm. Das Schloss und der Park wurden von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Wir sind schon vor der offiziellen Öffnungszeit da und können den Park in Ruhe genießen. Der Park und das Schloss sind wunderschön und sehr beeindruckend. In dem Park gibt es auch ein chinesisches Schloss, welches früher als Jagdschloss benutzt wurde. Wir werfen noch einen kurzen Blick in das Schloss und brechen dann Richtung Gränna auf. Ich bin so müde! Prompt schlafe ich ein… Also machen wir das Autodach auf um frische Luft zu bekommen. Dann geraten wir in starken Regen und endlich fährt Günter mal schneller. Wir fahren zum Göta Kanal und halten an einem kleinen Ort namens Börensenberg, der aber gerne von Touristen heimgesucht wird. Die Schleuse hier muss noch manuell bedient werden und da gerade ein größeres Schiff passieren will, können wir den Vorgang genau beobachten. Von dort fahren wir weiter nach Motala und besichtigen den Hafen mit dem alten Museum. Weiter geht’s nach Gränna. Während der Fahrt hat man wohl spektakuläre Aus- blicke auf den Vätternsee, die ich nicht näher beschreiben kann, da ich in komatösen Schlaf gefallen bin. Endlich am Hotel. Ist das schön hier! Das Hotel liegt auch direkt am See, überall im Garten und am See sind kleine Bänke. Eine nehmen wir direkt in Beschlag und genießen die Sonne. Dann spazieren wir noch am Seeufer lang. Abends gibt es Buffet – lecker!
24.06.14 Tag 13 – Gränna
Nun fahren wir direkt nach Gränna, der Stadt der Zuckerstangen! Hier gibt es eine Hauptstraße mit wunderschönen alten Holzhäusern und kleinen Geschäften. Wir spazieren zum See und beobachten den Fährverkehr. Bei dem Spaziergang entdecken wir eine kleine Zuckerstangen-Manufaktur. Wir können beobachten wie die Zuckerstangen geformt und zurechtgeschnitten werden. Außerdem können wir die Zuckerstangen probieren: Igitt! Mit dem Auto fahren wir dann noch ein Stück am See lang. In der einen Richtung liegt ein schöner Aussichtspunkt, aber in der anderen Richtung wird es spektakulär. Wir verlassen einfach die Hauptstraße und fahren Richtung Västana Schloss. Die Beschaffenheit der Straße muss den Belgiern sehr bekannt vorkommen – sehr viele Schlaglöcher. Im Nichts plötzlich ein Golfplatz. Und dann sind wir plötzlich an einem kleinen Fluss. Sieht sehr idyllisch aus, also halten wir auf dem kleinen und vollen Parkplatz. An dem „brüllenden Fluss“ gab es früher sehr viele Wasserräder. Einige sind nun zu Picknicktischen und Blumenkübeln umfunktioniert. Der Weg zum See runter führt an schönen Holzhäusern vorbei. Wirkt alles sehr malerisch. Auf dem Weg zurück gehen wir noch zur alten Mühle, die heute geöffnet ist und in der auch tatsächlich Mehl gemahlen wird. Diese Mühle war wohl auch der Grund für die vielen Autos. Zurück zum Hotel in den wunderschönen Garten weiter entspannen. Zu unserer Freude gibt es heute ein „All-you-can-eat“ Buffet; allerdings mit kalten, nicht gepulten Gambas, die mich angucken… Aber die Salate und der Kuchen sind auch sehr lecker.
25.06.14 Tag 14 – Helsingborg
Heute verlassen wir Gränna und wollen auf direktem Weg nach Helsingborg fahren. Im Reiseführer entdecken wir jedoch den Tipp die Kullen-Halbinsel zu besichtigen. Also fahren wir Richtung Höganäs ab und fahren dann nach Mölle. Hier ist der äußerste Zipfel der Insel mit einem Leuchtturm. Das ganze Gebiet ist Naturschutzgebiet, man kann wandern, Grotten besichtigen und Delfin-Touren buchen. Wir besichtigen den Leuchtturm und lassen uns von der spektakulären Aussicht faszinieren. Dieser Abstecher hat sich wirklich gelohnt! Auf dem Parkplatz treffen wir noch ein nettes Pärchen aus Münster, die auch süchtig nach der Marabu Schokolade sind; geniale Sorte: Schoko-Lakritz! Von Mölle aus geht es nun weiter nach Helsingborg. Das Hotel ist einfach, aber sauber; die Rezeptionistin sehr freundlich. Wir fahren dann nochmal in die Stadt. Das Stadtzentrum ist sehr überschaubar. Einen tollen Blick über die Stadt bis zum Hafen hat man vom Schlosspark aus. Dieser liegt etwas erhöht. Wir laufen dann noch am Hafen Richtung Strandpromenade, die sehr schön angelegt ist.


26.06.14 Tag 15 – Kopenhagen
Bevor wir Schweden verlassen, machen wir noch einen ausgiebigen Halt in Malmö. Ich hätte nicht gedacht, dass die Stadt so schön ist. Wir laufen zuerst durch den Schlosspark -am Casino (sieht aus wie ein Schloss)- vorbei. Finden dann das richtige Schloss, welches uns nicht beeindruckt. Dann gehen wir an den Kanälen vorbei zu den Schleusen. Von dort zum Marktplatz. Vorher gehe ich noch in eine Kirche und bin wieder mal beeindruckt wie menschenfreundlich die schwedischen Kirchen sind: hier gibt es diesmal sogar eine Toilette und Kaffee oder Tee. Erstaunlich! Der Marktplatz und auch der kleine Marktplatz begeistern uns total. Und überall die schönen Kanäle und Parks. Dann fahren wir nach Dänemark rüber. Totaler Wetterumschwung: von 22 Grad und Sonne zu Regen mit nur 17 Grad! Günter hat von der Öresundbrücke aus einen Ort gesehen über dem noch blauer Himmel ist. So landen wir durch Zufall in Drogar. Dies ist ein ganz kleines Örtchen mit einem kleinen Hafen. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Öresundbrücke. Der Ort besteht aus kleinen alten Häusern, teilweise mit reetgedeckten Dächern. Sehr malerisch und idyllisch. Wider Erwarten wird der Ort von auffällig vielen Touristen aufgesucht. Da es nun auch hier angefangen hat zu regnen, fahren wir weiter zu unserem Hotel. Dieses scheint mitten im Umbau / Renovierung zu sein. Auf jeden Fall bekommen wir ein besseres Zimmer als gebucht. Zum Glück, denn das Upgrade haut uns nicht gerade vom Hocker. Nun entschließen wir uns nochmal mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Die Vororte begeistern uns weniger, aber das Zentrum ist toll. Die Preise fürs Parken allerdings auch! Umgerechnet 4,- € die Stunde! Also wieder aus dem Zentrum raus und am Rand parken. Kopenhagen ist fantastisch! Zum einen auch wieder Wasser in Form von Kanälen! Dann moderne Gebäude und plötzlich ist man in der historischen Altstadt und die Gebäude begeistern total. Wir bleiben nur ein paar Stunden, obwohl ich gar nicht mehr weg möchte. Für morgen ist eine Sightseeingtour per Boot geplant. Ich bin total gespannt!
27.06.14 Tag 16 – Kopenhagen
Es ist soweit! Wir sind in Nyhavn, einem unwahrscheinlich hübschen Hafen mit kleinen bunten Häusern. Von hier startet unsere Bootstour. Wir fahren durch kleine Grachten und müssen wegen der niedrigen Brücken ein paarmal die Köpfe einziehen. Von den gemütlichen (hygge) Grachten aus geht es in den modernen Teil von Kopenhagen. Die Gegensätze sind faszinierend. Den königlichen Palast sehen wir vom Wasser aus und haben später an Land die Gelegenheit den Wachwechsel zu beochachten. Wir staunen über die wirklich sehr kleine Meerjungfrau und so langsam geht auch dieser schöne Tag zu Ende.


28.-29.06.14
Unser Urlaub neigt sich dem Ende zu. Wir müssen uns nun auch von Dänemark verabschieden und fahren nach Hause.
Auf dieser wunderschönen Rundreise haben wir sehr viele Eindrücke gewonnen und nette Menschen kennengelernt.
Ich hoffe, du hattest ein wenig Spaß mit meinen Erinnerungen und vielleicht entscheidest du dich auch für einen Urlaub in Schweden
P.S.
Du hast den Eindruck gewonnen, dass ich gerne esse? – Stimmt!
Und wer ist Tom? – Tom war unser damaliges Navigationssystem und hat uns, trotz einiger Dispute, gute Dienste geleistet.